Deutschlandwetter im August 2014

Stand: 09/01/2014
Nass und sonnenscheinarm; vorwiegend im letzten Drittel kühl

Im August 2014 befand sich Deutschland
meist im Einflussbereich von Tiefdruckgebieten, die ihren
Schwerpunkt allmählich von den Britischen Inseln zum südlichen
Skandinavien verlagerten. Das führte bei uns zu häufigen
Regenfällen, anfangs auch zu heftigen Gewittern mit örtlich extremen
Niederschlagsmengen und sogar Tornados. Hochdruckeinfluss und
Sonnenschein waren von kurzer Dauer. Die anfangs sommerlichen
Temperaturen gingen im Monatsverlauf zurück und erinnerten vor allem
im letzten Drittel eher an Herbst. Das Resultat war ein insgesamt
kühler, nasser und sonnenscheinarmer August. Das meldet der Deutsche
Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner
rund 2000 Messstationen.

Zunächst noch sommerliche Temperaturen, später deutlich kühler

Mit 16,0 Grad Celsius (°C) lag die Temperatur um 0,5 Grad unter dem
Soll der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990.
Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung
sogar -1,5 Grad. Damit erlebte Deutschland erstmals seit 2006 wieder
einen kühlen August. Allerdings gehört er bei weitem nicht zu den
kältesten Augustmonaten: In elf Fällen seit 1881 blieb das
Monatsmittel unter 15,0°C, im Jahr 1912 lag es sogar nur bei 14,0°C.
Auf der Vorderseite der Tiefdruckgebiete konnte anfangs noch
schwülwarme Luft einfließen, in der das Quecksilber gebietsweise
über 30°C kletterte. Grambow-Schwennenz in Vorpommern meldete dabei
mit 31,8°C am 3. den höchsten Wert. Typisch für einen
mitteleuropäischen Sommermonat, gelangte später in zunehmendem Maße
frische Meeresluft nach Deutschland und die Temperaturen gingen
deutlich zurück. Besonders in der letzten Monatsdekade blieben die
Tagesmaxima häufig unter 20°C und die Minima sanken örtlich bis in
Gefrierpunktnähe, so am 25. in Deutschneudorf-Brüderwiese im
Erzgebirge mit nur 0,6°C. In Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland
wurden an keinem Tag die 30°C überschritten.

Verbreitet recht nass, besonders in Schleswig-Holstein

Der August übertraf sein Soll von 77 Litern pro Quadratmeter (l/m²)
mit rund 95 l/m² um 22 Prozent. In einem trockenen Streifen, der
bogenförmig von Hannover über Mecklenburg-Vorpommern in den Raum
Berlin verlief, fielen dagegen örtlich nur 25 l/m². Sonst war der
Monat meist recht nass, vor allem dort, wo in der ersten Hälfte
heftige Gewitter mit Starkregen mit extremen Tagessummen auftraten:
Allein am 4. fiel in Cottbus in 24 Stunden mit 102,6 l/m²
anderthalbmal mehr als sonst im ganzen August. Die größten
Monatssummen fielen in Schleswig-Holstein mit rund 230 l/m².

Sonnenschein unter dem Durchschnitt

Die Sonnenscheindauer erreichte mit etwa 172 Stunden nur 87 Prozent
ihres Solls von 197 Stunden. Den meisten Sonnenschein erhielt der
äußerste Nordosten mit mehr als 240 Stunden auf Rügen. Am Alpenrand,
im Sauerland und im Saarland versteckte sich die Sonne dagegen oft
hinter Wolken. Dort kamen örtlich nur 120 Stunden zusammen.

Das Wetter in den südlichen Bundesländern im August 2014

(In Klammern stehen jeweils die vieljährigen Mittelwerte der intern.
Referenzperiode)

Hessen: Hessen gehörte im August mit 15,5°C (16,4°C) zu den kühlen,
mit etwa 106 l/m² (70 l/m²) zu den nassen und mit rund 165 Stunden
(190 Stunden) zu den sonnenarmen Bundesländern. Ein Tornado der
Stärke F2, also mit Windgeschwindigkeiten um 200 km/h, verwüstete am
10. Bad Schwalbach im Taunus, wo er 50 Häuser ganz oder teilweise
abdeckte und etwa 1000 Bäume entwurzelte. Nach heftigen Regenfällen
in Frankfurt am 15. fuhr die Feuerwehr 230 Einsätze wegen
vollgelaufener Keller.

Rheinland-Pfalz: Rheinland-Pfalz war im August mit 15,7°C (16,6°C)
ein kühles, mit etwa 107 l/m² (70 l/m²) das zweitnasseste und mit
rund 165 Stunden (193 Stunden) ein recht sonnenscheinarmes
Bundesland.

Saarland: Das Saarland ragte im August 2014 mit 15,4°C (16,9°C) als
kältestes und mit rund 140 Stunden (202 Stunden) als
sonnenscheinärmstes Bundesland besonders heraus. Die
Niederschlagsmenge betrug etwa 102 l/m² (73 l/m²).

Baden-Württemberg: Baden-Württemberg erreichte im August 15,8°C
(16,4°C) und etwa 97 l/m² (94 l/m²). Mit nur rund 165 Sonnenstunden
(206 Stunden) fehlte viel an Sonne.

Bayern: Das mit 15,5°C (16,0°C) zweitkälteste Bundesland meldete
eine Niederschlagsmenge von etwa 107 l/m² (101 l/m²) und war mit
rund 160 Stunden (202 Stunden) ein sonnenarmes Bundesland.
Unmittelbar am Alpenrand schien die Sonne örtlich sogar weniger als
120 Stunden. Am 3. tobten örtlich schwere Gewitter. In Dormitz und
Neunkirchen am Brand, östlich von Erlangen, mussten Schneepflüge
Hagelkörner räumen, die bis einen halben Meter hoch auf den Straßen
lagen. In der Hochwasser führenden Isar kenterten elf Bootsfahrer.
Zahlreiche Blitzeinschläge in Scheunen und Ställe führten in
Oberfranken, Ober- und Niederbayern zu Millionenschäden.

Alle in dieser Pressemitteilung genannten Monatswerte sind
vorläufige Werte. Die für die letzten drei Tage des Monats
verwendeten Daten basieren auf Prognosen. Bis Redaktionsschluss
standen nicht alle Messungen des Stationsnetzes des DWD zur
Verfügung.


Alle in dieser Pressemitteilung genannten Monatswerte sind vorläufige Werte. Die für die letzten drei Tage des Monats verwendeten Daten basieren auf Prognosen. Bis Redaktionsschluss standen nicht alle Messungen des Stationsnetzes des DWD zur Verfügung.



Pressemitteilung des DWD - E-Mail:
pressestelle@dwd.de



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